Untot bis unsterblich: Sechs Filme zu Ehren von Christopher Lee

Wer die verstorbene Schauspiel-Legende Sir Christopher Lee nur in seinen letzten großen Rollen aus „Star Wars“ (Count Dooku) und „Herr der Ringe“ (Saruman) kennt, der hat einiges verpasst. Aus diesem Grunde würdigen wir den britischen Darsteller mit unserer ganz speziellen Oldennerd-Filmografie. Hier sind unsere Lieblingsfilme mit dem langen Kerl aus UK.

„Horror of Dracula“ (1958)

Von wegen untot! Unsterblich ist Christopher Lee als Dracula in den legendären Filmen der britischen Hammer Studios geworden. Unerbittlich wahrt Lee Haltung im viktorianischen Plüsch, verdreht romantisch verblendeten Frauen die Köpfe, bevor er darunter ihre Hälse perforiert. Dem armen Bela Lugosi hat er so das Image als bester Dracula-Mime gestohlen. „Talent borrows, genius steals“, sagt Oscar Wilde lapidar.

„Tunnel der lebenden Leichen“ (1972)

Sir Christopher Lee taucht nur in einer Gastrolle auf, aber dafür mit Schirm, Charme und Melone. Der britische Film zeigt die Gefahren des U-Bahn-Fahrens auf, wenn in den Tunneln seit Jahren Menschen hausen, die irgendwann zu Kannibalen mutierten. Horrorlegenden-Kollege Donald Pleasence darf einen Heldenpart übernehmen. Ein absoluter Horrorklassiker und zu Unrecht vergessen.

„The Man with the Golden Gun“ (1974)

Geheim ist dieser Geheimagentenklassiker nicht. Doch dass Christopher Lee als Francisco Scaramanga dem James-Bond-Kasper Roger Moore mit einer goldenen Kugel ein Ende bereiten wollte, sollte unter den Lebensleistungen verbucht sein. Natürlich musste das löbliche Vorhaben scheitern. Was bleibt? Der wohl eleganteste Killer im Bond-Universum, nur echt mit drei Brustwarzen.

 

„The Return of Captain Invincible“ (1982)

Dracula tanzt! Diesen denkwürdigen Auftritt hat Christopher Lee Regie-Schlitzohr Philippe Mora zu verdanken, der ihn als faschistoiden Finsterling „Dr. Evil“ auf einen lädierten Superhelden losließ. Den Spaß an der Parodie sieht man Lee in jeder Szene an. „If you don’t name the poison, I’ll have to get the boys in“ droht er – und schüttelt neben drei Grufti-Grazien die Knie. Geheimtipp!

„Die Rückkehr der Musketiere“ (1989)

Christopher Lee in Mantel und Degen. Großes Starkino mit Michael York, Richard Chamberlain und Oliver Reed. Lee mit Augenklappe darf einen der Gegenspieler der fechtenden Boyband geben. Großes Spaßkostümkino der späten 80er-Jahre.

„Funny Man“ (1994)

Sir Christopher Lee hat in diesem britischen Horrorfilm nur einen gepflegten Kurzauftritt – trotzdem sollte man ihn gesehen haben. Lee spielt einen Hausbesitzer, der beim Poker sein altes Gemäuer an einen typisch US-amerikanischen Musikproduzenten samt verwöhnter Großfamilie verliert. Im Inventar inbegriffen ist allerdings auch ein todbringender Hofnarr, der auf höchst kreative Weise (explodierendes Kasperletheater, psychedelische Perücken etc.) sich den neuen Bewohnern annimmt.

 

 

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Redaktionsleiter bei NWZonline
Denis Krick (für immer 42) ist Rollenspieler, Comicleser, Serien- und Filmnerd, Gamer (wenn die Familie schläft) und wahrscheinlich Oldenburgs ältester Hiphopper. Am liebsten besucht er die Drehorte seiner Lieblingsserien & -filme auf der ganzen Welt.
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