Die Tribute von Panem gehen stark aus dem Finale

Dieser Text ist von mir, Valeska Löns. Ich mache ein Praktikum bei der Nordwest-Zeitung und habe von dem lieben Timo den Account bekommen, um auch meine Nerd-Geschichte schreiben zu können:

 

Jaaaa, endlich ist so weit! Tribute von Panem Teil 4 (Bild oben: Murray Close/Studiocanal/dpa), es geht weeeeeiiiiiteeeeer. Innerhalb der letzten zwei Wochen habe ich mich auf dieses Finale vorbereitet, mir die Teile 1-3 auf meine Frühstücks- und Abendessenszeiten gut aufgeteilt. Zwischendurch gab es dann noch das Mockingjaylied auf die Ohren.

Zu empfehlen sowohl zum Tanzen im Bad, zum Kochen, zum Essen – also eigentlich passt das Lied immer.

Das Finale gibt es nun in 3D auf der Kinoleinwand für mich. Die Geschichte von Suzanne Collins hält auch im vierten Teil das Niveau der Vorgänger. Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) übernimmt natürlich die Rolle der Rebellionsfigur, und lässt es sich nicht nehmen, gegen das totalitäre Regime ihres größten Feindes Präsident Snow (Donald Sutherland) zu kämpfen. Mit an ihrer Seite: Ihr Partner seit den ersten Hungerspielen, Peeta (Josh Hutcherson), außerdem Jugendfreund Gale (Liam Hemsworth) – womit die Dreierbeziehung wieder eine nette Nebengeschichte zeigt – und Finnick (Sam Claflin), ein weiterer überlebender der letzten Hungerspiele.

Mittlerweile haben sich alle 13 Distrikte zusammen getan, um in geschlossener Armee das Kapitol, Snows Machtsitz, zu zerstören. Eigentlich hätte Katniss nur für Propagandafilme in den ersten Distrikt einkehren sollen, doch wir als Fans können uns schon vorher denken: Katniss wird auf jeden Fall ihren Willen durchsetzen. Dieser alte Sturkopf. Wollte sie doch damals „nur“ ihrer Schwester das Leben retten, um letztlich die komplette Menschheit zur Freiheit zur führen. Was für ein Mädchen.

Jennifer Lawrence spielt ihre Rolle zum wiederholten Male mit Herzblut und vollem Körpereinsatz. Maschinengewehre und Feuerwände überlebt sie mit ihrer Truppe dank dieses Supergeräts, dem Holo, das sie vor sämtlichen Gefahren, die die Spielemacher des Kapitols in der Stadt verteilt haben, warnt. Meterhohen Ölwellen kann sie entkommen, und auch den mutierten Ungeheuern, die optisch an die schlimmsten Monster aus dem Film „Aliens“ herankommen, kann sie mit ihrer Truppe gemeinsam entfliehen. Naja – nicht mit allen Anhängern ihrer Rebellentruppe, aber die Hauptfiguren sind noch alle dabei.

So richtig spannend wird es für mich dann erst, nachdem das Kapitol bereits bombardiert wurde, und Snow es sich in einem Gewächshäuschen gemütlich gemacht hat. Was wirklich schade ist: Die Szene der Machtergreifung wird im Film einfach ausgelassen. Wie haben die Rebellen das geschafft? Die Bomben flogen schließlich von allen Seiten, alle vor dem Kapitol versammelten Menschen wurden verletzt oder getötet. Besonders tragisch ist der Verlust einer wichtigen Figur… Katniss ist bestürzt. Kann ihre Wut aber an der verantwortlichen Person noch auslassen. Als die Trommler am Rande des Kapitols alles geben, und der ganze Kinosaal im Donnern erschüttert wird, ist die Spannung perfekt. Kein dramatischer Geiger, kein düsterer Gesang. Nein! Hunderte von Trommeln sorgen für akustische Hochspannung im letzten Wendepunkt der Tribute von Panem-Reihe. Kurz bevor der Spotttölpel den Pfeil zur Freiheit schießt.

Bis hier hin: Großartiger Film. Hohe Spannung, etwas Humor, ein bisschen Liebe. Die Abschlussszene wirkt dann doch sehr befremdlich, was vermutlich bei den Zuschauerinnen in Reihe i den unaufhörlichen Lachkrampf auslöst: Katniss sitzt dort auf der strahlend grünen Wiese, während Peeta mit ihrem Erstgeborenen im Sonnenschein spielt. Doch was ist das an ihrer Brust? Ein dickes rundes Etwas lauert hervor und gibt der Szene den letzten Spott. So niedlich Babys ja sind, proportionstechnisch hätte da ein halb so großes auch gereicht.

Für mich hätte der Film fünf Minuten früher enden können, als Peeta und Katniss zusammen aus dem Fenster ihres Elternhauses in den Regen starren und man weiß, dass sie zueinander gehören. Regisseur Francis Lawrence schien jedoch anderer Meinung und hat den kitschigsten Schluss gedreht, den man sich nur hätte vorstellen können. Ein starker Bruch gegenüber den vorangegangenen 130 Minuten voller düsterer Farben und Wesen. Doch irgendwie ist das schon wieder so ein starker Kontrast, dass es mir fast schon wieder gefällt. Fast.

Insgesamt kann ich allerdings festhalten, dass das schnulzige Ende der gesamten Geschichte keinen Abbruch tut. Mit „Tribute von Panem“ Teil eins bis vier, wurde eine Romanreihe verfilmt, die es von vorne bis hinten in sich hat.

Timo

Timo Ebbers (37) glaubt nicht an ein Leben nach Hollywood und könnte sich durchaus vorstellen, ein Zimmerchen im Edith-Ruß-Haus für Medienkust zu bewohnen.