Dafür ist immer Zeit: Zurück zu „Zurück in die Zukunft“

An diesem Mittwoch ist es endlich so weit: Die ganze Menschheit wird vermutlich den Tag damit verbringen, mit plattgedrückter Nase und nervösen Schwitz-Händen an Muttis frisch geputzten Fensterscheiben zu kleben und in den Himmel zu schauen, um vielleicht einen Blick erhaschen zu können – mich übrigens mit eingeschlossen. Denn an diesem Mittwoch, 21. Oktober 2015, landet Marty McFly in seinem fliegenden DeLorean mit Fluxkompensator hier bei uns, also in unserer Zeit. Nun ja, das hoffen viele zumindest. „Zurück in die Zukunft“-Fans wissen jetzt genau wovon ich rede, für alle anderen: Schön, dass Sie bis hierhin durchgehalten haben, die Erklärungen folgen jetzt, keine Angst.

„Zurück in die Zukunft“ ist der Titel einer Science-Fiction-Trilogie aus den Jahren 1985, 1989 und 1990 von Regisseur Robert Zemeckis („Forrest Gump“), der zusammen mit Bob Gale das Drehbuch geschrieben hat sowie Produzent Steven Spielberg. Der kecke Junge Marty McFly (wunderbar gespielt von Michael J. Fox) und sein quirliger Wissenschaftler-Freund Dr. Emmett „Doc“ Brown (Christopher Llyod – eine bessere Wahl gäbe es nicht) reisen in einer Zeitmaschine durch die Zeit – in die Vergangenheit, ins Jahr 1955, aber auch in die Zukunft, und das genau auf den 21. Oktober 2015 – das heißt, auf diesen Mittwoch. Eigentlich landen sie in dem Örtchen „Hill Valley“, doch der ist ganz offensichtlich nur erfunden, so etwas gibt es in der Realität einfach nicht, ist doch klar: Vielleicht also sieht man die schicke Zeitmaschine ja auch hier irgendwo durch den Himmel flitzen?

Für mich ist es zu diesem Anlass jedenfalls an der Zeit, hier ein bisschen von dieser Filmreihe zu schwärmen. Denn ich mag sie so sehr, dass ich schon jetzt beim Schreiben dieser Zeilen ganz nervös werde und am Liebsten alle drei Filme hintereinander ansehen möchte. Aber warum eigentlich?

Nun, nehmen wir allein das Thema: Zwei Freunde reisen in einem DeLorean durch die Zeit – denn wenn schon in einem Auto durch die Zeit reisen, „dann bitteschön mit Stil“, wie es Doc Brown sagte. Recht hat er. Eigentlich eher durch ein Versehen reist Marty McFly in diesem DeLorean ins Jahr 1955 und trifft dort, na?, auf seine gleichaltrigen jungen Eltern! Wieder durch ein Versehen verhindert ihr Sprössling allerdings die süße Kennenlernen-Geschichte der beiden, was wiederum die Zukunft, ja das eigene Schicksal von Marty gefährden könnte. Und zu allem Unglück lässt sich die Zeitmaschine nicht wieder anschmeißen. 1955 war eben alles noch ein wenig anders, als 1985. Mit Hilfe seines ebenfalls jungen Wissenschaftlers versucht Marty, wieder alles in Lot zu bringen.

Im zweiten Teil der Trilogie reist Marty dann nicht nur in die Zukunft, ins Jahr 2015, um dort seinen künftigen Sohn vor einem bösen Schicksal zu bewahren. Nein, der Bösewicht im Film bringt alles durcheinander und so muss Marty erneut ins Jahr 1955 zurück reisen. Und das ist gar nicht so leicht: Schließlich war er selbst ja auch schon einmal dort und darf nicht von sich selbst gesehen werden.

Also jetzt mal ehrlich: Wie cool ist das denn bitte? Eine Reihe von verstrickten Handlungen in verschiedenen Zeiten die selbst beim zehnten Mal anschauen irgendwie immer noch spannend ist. Und was mich an Filmen immer besonders erfreut: Zwischenzeitlich passieren scheinbar ganz unscheinbare und für das Vorantreiben der Filmhandlung vollkommen gleichgültige Dinge, die am Ende plötzlich von Bedeutung sind. Und was natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf: Die aufregende Titelmusik von Alan Silvestri, die schon nach den ersten Klängen dazu verleiht, die ganze Tüte Popcorn auf einmal zu verdrücken.

Zugegeben, der erste Teil der Trilogie ist und bleibt immer noch der beste, und ab dem Ende des zweiten Films nimmt das Ganze etwas ab. Aber irgendwie gehören alle drei Filme für mich zusammen, es spielen dieselben Schauspieler, es gibt ein Running-Gags und der Coolheitsfaktor der gesamten Trilogie bleibt auf dem Höchstlevel.

Ich hoffe, dass die Menschen, die diese Filme bisher noch nicht kannten, durch den 21. Oktober darauf aufmerksam werden. Denn gerade jetzt scheinen sie in aller Munde, ein beliebtes Thema übrigens: Der Vergleich zwischen der dargestellten Zukunft im Film und der Realität. Einiges ist tatsächlich eingetroffen, anderes gibt es leider noch nicht: Wie Hoverboards, das sind fliegende Skateboards oder auch fliegende Autos, wie der DeLorean. Der wird übrigens durch Bioabfall angetrieben – von so einem Motor müssen Autohersteller in der Realität für die erschummelten, äh, verdient positiven Abgaswerte sicher noch ein wenig träumen.

Doch mal angenommen wir könnten von diesem Tag an in die Zukunft reisen, sagen wir ins Jahr 2045 – was würde uns erwarten? Wie wirken sich Smartphones, Tablets, anderes Arbeitsverhalten und politische Entscheidungen, die jetzt gefällt werden, auf unsere Nachfahren und auch noch auf unser Zukunfts-Ich aus? Manchmal denke ich schon darüber nach, wie abgefahren wäre, mein späteres „Ich“ zu besuchen, um hier und da vielleicht etwas zurecht zu rücken. Aber wie es der weise Wissenschaftlicher Doc Brown 1955 einst sagte: „Niemand sollte zu viel über sein Schicksal wissen.“