The Strain: Vampire für Fortgeschrittene

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nix mehr an mich herankommen zu lassen, was mit Vampiren zu tun hat. Zu sehr waren mir das alles schmachtende Heulsusen, die bei Nacht ein bisschen böse sein dürfen, ansonsten aber ganz handzahm sind und natürlich nur das beste für die Menschheit im Sinn haben.
Satan sei dank habe ich mich dann allerdings eines Bessern belehren lassen, ansonsten hätte ich nämlich „The Strain“ verpasst, die neue Blutsauger-Serie des amerikanischen Kabelsenders FX.

Die Pilotfolge lief am Sonntag in den Staaten und macht mal richtig Bock auf die Geschichte. Für die ist Guillermo del Toro verantwortlich, der gemeinsam mit Chuck Hogan nicht nur die Buchvorlage „Die Saat“ geschrieben hat, sondern auch bei der ersten Folge Regie geführt hat und die gesamte Staffel produziert. Zu del Toros Filmographie zählt unter anderm „Pans Labyrinth“, „Pacific Rim“ oder „Hellboy“. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen also. Als Showrunner hat man außerdem Carlton Cuse („Lost“) mit an Bord.

Der Pilot macht auf jeden Fall Lust auf mehr: Ein Flugzeug aus Berlin landet auf dem New Yorker Flughafen JFK und scheint zunächst einmal völlig ausgestorben. Als die Suchen-Experten des CDC, Dr. Ephraim Goodweather (Corey Stoll, House of Cards) und Dr. Nora Martinez (Mía Maestro), nach einigem Behörden-Gezänk an Bord gehen dürfen, entdecken sie auch genau das: Tod. Allerorten. Sämtliche Passagiere und die Crew scheinen fast friedlich entschlafen zu sein, doch plötzlich wachen einige von ihnen wieder auf, scheinbar unverletzt wenn auch verwirrt. Doch irgendwas stimmt nicht, das wird spätestens klar, als ein okkult verzierter Holzkasten im Lagerraum des Flugzeugs auftaucht.

In Folge eins bekommen wir außerdem erste Eindrücke vom Seelenleben der Protagonisten mit. So scheint Dr. „Eph“ ein nicht allzu kleines Problem mit seiner Life-Work-Balance zu haben, weshalb familiär so Einiges im Argen liegt. Außerdem werden zwei ältere Herren (David Bradley und Jonathan Hyde) eingeführt, die scheinbar schon länger von der Existenz der Vampire wissen und ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Und auch ein wohlbekanntes Gesicht ist dabei: Sean Astin, der Sam aus „Herr der Ringe“ darf als Mitarbeiter der Seuchenbekämpfung auftreten – und auch er scheint einige Geheimnhisse zu haben, die nie das Licht des Tages erblicken sollten – wie Vampire eben.

Was wir außerdem während der ersten 60 Minuten von „The Strain“ mitbekommen: Vampire sind keine liebenswerten Verwirrten, sondern Kreaturen der Dunkelheit, die nicht unbedingt etwas für menschliche Etikette übrig haben und gerne auch mal etwas rustikaler zu Werke gehen. Dabei bleiben natürlich auch nicht alle Gliedmaßen oder sonstige Körperteile verschont. Einen halbwegs belastbaren Magen sollte man also schon haben für „The Strain“. Denn viel freundlicher und blutleerer wird die Serie wohl nicht werden – hoffe ich zumindest.

Björn

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Serienaficionado, Gamefanatic, Musiknerd und bekennendes Web 2.0-Opfer mit einer besonderen Vorliebe für jedweden Schwachsinn, den das Netz zu bieten hat.
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