Der Dude. Dass Jeff Bridges hinter dieser Rolle aus „The Big Lebowski“ total verschwinden konnte, ist vielleicht sein größter Trick. Überhaupt ist er bemerkenswert unauffällig für einen, der über Jahrzehnte beständig in Hollywoods erster Liga gespielt hat. Über Jack Nicholson würde man das jedenfalls nicht sagen. Vielleicht hat es deshalb so lange gedauert, bis Bridges seinen verdienten Oscar bekommen hat. Zum 65. Geburtstag zeigen wir zehn offensichtliche und versteckte Klassiker.
The Last Picture Show, 1971
Staubige Straßen, Hank Williams greint aus den Radios, Cybill Sheperd macht alle verrückt: Ausgerechnet ein Kaff in Texas, 1951, ist Schauplatz der „Last Picture Show“, die zum einem Schlüsselfilm New Hollywoods wird. Der 22-jährige Jeff Bridges erspielt sich in der Rolle eines Halbstarken seine erste Oscar-Nominierung.
Thunderbolt and Lightfoot, 1974
An der Seite von Clint Eastwood liefert Jeff Bridges seine nächste oscarnominierte Rolle ab. „Thunderbolt and Lightfoot“ ist ein wundervolles Roadmovie mit 70er-Jahre-Karossen. Klar, die Rolle des harten Kerls in diesem Film von Michael Cimino gehört Eastwood. Doch daneben brilliert Jeff Bridges umso mehr als Bruder Leichtfuß.
Heaven’s Gate, 1980
Ja, Jeff Bridges war auch Gast auf der sinkenden Titanic New Hollywoods: Der vier Stunden lange Western „Heaven’s Gate“ hat die Karriere des Regisseurs Michael Cimino arg demoliert. Die Häme war groß, das Fiasko legendär – und trotz allem gilt der Film heute als Meisterwerk.
Tron, 1982
Good bye New Hollywood, welcome to the 80s! Nach dem Desaster von Heaven’s Gate war Jeff Bridges schnell wieder obenauf: Tron, in dem er sich leibhaftig durch ein Computerspiel kämpft, ist längst ein Kultfilm. In der Wiederverwertung „Tron: Legacy“ kehrt er 2010 zurück.
Infos zu Tron auf der Disney-Webseite
The Fabulous Baker Boys, 1989
Michelle Pfeiffer im roten Kleid auf einem Flügel – dieses Bild gehört zu den unsterblichen Momenten des Kinos. Jeff Bridges und sein Bruder Beau dürfen mitspielen – und musikalisches Talent zeigen.
Fearless, 1993
Wenn es zwischen den vielen offensichtlich großartigen Bridges-Filmen einen Geheimtipp für Cineasten gibt, dann diesen. Der Australier Peter Weir wurde berühmt durch den „Club der toten Dichter“, hat daneben aber viele sehr feine Filme gedreht. In diesem überlebt Jeff Bridges als Max Klein einen Flugzeugabsturz – und muss damit erst einmal fertig werden. Er hält sich für unverwundbar, wird seiner Familie zum Rätsel.
The Big Lebowski, 1998
Der Dude. Der Hippie mit Vorliebe für White Russians ist zu Jeff Bridges‘ Paraderolle geworden und wird kultisch verehrt. Es soll Leute geben, die ihr Leben für diesen Film geändert haben.
Jeff Bridges und John Goodman in The Big Lebowski. Bild: dpa
K-PAX, 2001
Wieder ein Geheimtipp. Hier gibt Bridges den Vernunftmenschen Dr. Mark Powell – und lässt den genialen Kevin Spacey in der Rolle eines Mannes glänzen, der sich für ein Wesen von einem fremden Stern hält.
Iron Man, 2008
Eigentlich gehört Iron Man zur großen Comeback-Geschichte des Robert Downey Jr. Doch Jeff Bridges als Obadiah Stane hat mit seinem Charisma sicher Anteil am Erfolg. Denn selbstversändlich ist das nicht: Männer fortgeschrittenen Alters in einem Popcornmovie für die Massen? Die Massen waren entzückt.
Crazy Heart, 2009
Endlich der Oscar. Jeff Bridges spielt den Countrysänger Blad Blake – in einem Film, der im Titel Hank Williams zitiert. Jenen Countrystar also, dessen Songs schon in „Last American Picture Show“ so wichtig waren. Nicht, dass sich hier einfach ein Kreis schließen würde: Jeff Bridges als gebrochenes Abbild amerikanischer Populärkultur – wer hätte diese Rolle besser ausfüllen können?
Verdiente Ehre: Jeff Bridges hält den Oscar empor. Bild: dpa
Timo
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