Sieben Gründe, warum „Daredevil“ teuflisch gut ist

Netflix ist seit etwas über einer Woche nun auch ein Teil des großen Marvel-Universums. Der Streaming-Dienst hat sich den Superhelden „Daredevil“ (die älteren Leser kennen den Mann ohne Furcht noch als „Der Dämon“) gekrallt und aus dem Stoff eine 13-teilige Serie produziert. Das Ergebnis ist eine Wucht – allerdings gibt es auch noch ein bisschen Luft nach oben. Aber starten wir doch einfach mal die glorreichen Sieben.

1.)    Perfektes Bingewatching

Netflix hat wie gewohnt gleich die komplette erste Staffel online gestellt – und jede einzelne Folge mit einem spannenden Cliffhanger versehen. Dankenswerterweise (meine Frau sieht das anders) kann man also überhaupt nicht anders, als stundenlang „Daredevil“ am Stück zu gucken. Der Nachteil ist leider, dass man ziemlich schnell am Ende des Höllenritts angelangt ist und dringend neue Folgen benötigt.

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Mann mit Mission: Der Daredevil hält Wache. (Screenshot: Netflix)

2.)    Der Held

Daredevil ist mehr Anti-Held als strahlender Ritter ohne Fehl und Tadel. Bei Tag versucht er als blinder Anwalt Matt Murdock, den Bewohnern seines heruntergekommenen Heimatviertels Hells Kitchen zu helfen. In der Nacht zieht er als maskierter Rächer mit übermenschlichen Sinnen durch die Gegend und prügelt recht menschlich auf das Böse ein. Dabei muss der Daredevil auch selbst immer ordentlich einstecken. Der Mann macht eine Menge Fehler, aber er lernt aus ihnen. Charlie Cox verkörpert den blinden Prügelknaben mit der entsprechenden Verletzlichkeit. Großartig.

3.)    Das Böse im Allgemeinen

Das Böse in „Daredevil“ ist auch böse. Und zwar kompromisslos ohne Augenzwinkern. Mord, Kindesentführung, Zwangsprostitution und blinde Sklaven, die in einer Fabrik Drogen verpacken. Es gibt die russische, die chinesische und die japanische Mafia – und alle versuchen sich an menschlichen Abgründen zu überbieten. Ach ja, und es gibt einen bösen gierigen, aber irgendwie auch nervigen US-Banker, der die Geldwäsche aller Beteiligten verantwortet. Darüberhinaus sind fast alle Polizisten und sogar die Medien korrumpiert. Die Welt ist schlecht – und braucht deshalb einen Helden.

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Wilson Fisk aka der Kingpin genießt den Ausblick. (Screenshot: Netflix)

4.)    Das Böse im Speziellen

Für die erste Staffel hat Netflix Wilson Fisk aka Kingpin als Gegenspieler für den Daredevil ausgewählt. Auch in den Comics ist der fiese Glatzkopf die große Nemesis des Mannes ohne Furcht. Legendär ist die Heftreihe „Born Again“ von Autor Frank Miller, in der Kingpin Matt Murdock an den Rand des Abgrunds bringt. In der TV-Serie spielt Vincent D’Onofrio („Criminal Intent“) den wuchtigen Glatzkopf. Was daran manchmal nervt: Auch der Kingpin begeht eine Menge Fehler, hält sich irgendwie für einen Wohltäter und zeigt allzu oft seine menschliche Seite. Für einen Oberschurken irgendwie unangebracht.

5.)    Drew Goddard ist an Bord

Wer ist Drew Goddard? Das ist der kreative Mann hinter der Serie „Daredevil“. Er schrieb Drehbücher für „Buffy – Im Bann der Dämonen“, den Spin-off „Angel“ und „Lost“ sowie die Kinofilme „Cloverfield“ und „World War Z“, war Produzent von „Alias – Die Agentin“ und inszenierte den Weltklasse-Horrorfilm „The Cabin In The Woods“ (den er zusammen mit Joss Whedon erdachte). Goddard ist also ein Garant für gutes Nerdtainment – und davon profitiert auch „Daredevil“.

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Stick und der kleine Matt beim Unterricht. (Screenshot: Netflix)

6.)    Die Nebenrollen

„Daredevil“ ist durchaus die Summe aller Teile. Die vielen Charaktere erfüllen die Story mit jeder Menge Leben. Vom alten Lehrer des Daredevil über die besten Freunde Foggy und Karen bis hin zu den Gehilfen des Kingpin – das Sammelsurium an interessanten Figuren macht die Serie so sehenswert. Ganz groß ist auch der kleine Matt Murdock, der immer mal wieder in Rückblicken auftaucht. Selbst der alte Journalist Ben Urich ist mit dabei – allerdings arbeitet der Reporter nicht beim „Daily Bugle“, sondern beim „Bulletin“, denn die Rechte an dem Namen der Zeitung, bei der auch Peter „Spider-Man“ Parker arbeitet, liegen noch bei Sony Pictures.

7.)    Das Marvel-Universum wird größer

„Daredevil“ ist nur der Anfang auf Netflix. Die Marvel-Superhelden Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist bekommen alle ihre eigenen Serien – ehe sie dann in einer gemeinsamen Show namens „The Defenders“ das Böse im Team bekämpfen. Glänzende Aussichten also für Marvel-Fans.

 

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Denis

Redaktionsleiter bei NWZonline
Denis Krick (für immer 42) ist Rollenspieler, Comicleser, Serien- und Filmnerd, Gamer (wenn die Familie schläft) und wahrscheinlich Oldenburgs ältester Hiphopper. Am liebsten besucht er die Drehorte seiner Lieblingsserien & -filme auf der ganzen Welt.
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