Rettungswurf für einen Rollenspieler

Es hätte so schön sein können – Rollenspiele im Internet. Also die sogenannten MMORPG (Massively Multiplayer Online Roleplaying-Games). Neue Welten, unendliche Weiten und jede Menge gleichgesinnte Nerds: Was hatten wir in den Neunzigern als kleine Pen&Paper-Rollenspieler nicht für große Hoffnungen für das World Wide Web.

Und jetzt? Nichts ist. Branchenprimus „World of Warcraft“ steuert seit geraumer Zeit munter dem Weltuntergang zu (Meine Meinung dazu habe ich bereits vor zwei Jahren auf SPIEGEL ONLINE kundgetan – und dafür viel Prügel eingesteckt). Und auch die neueren Mitbewerber wie „The Elder Scrolls Online“ sind meilenweit von der eigentlichen Grundidee des Dungeon&Dragon-Erfinders Gary Gygax entfernt.

Dabei fing alles so gut im Internet an. Zum Beispiel mit dem genialen und völlig grafikfreien MUD (Multi User Dungeon) „Xyllomer“ auf den Servern der Uni Paderborn, das mir zur Zeit meines pfeifenden Modems und der AOL-CD eine Telefonrechnung in Höhe von 1500 DM im ersten Spielmonat bescherte. Später begeisterten mich „Ultima Online“ oder „Star Wars Galaxies“. Doch diese Titel gehören mehr oder weniger der Vergangenheit an.

Jetzt gibt es jede Menge MMORPG, die es sich zur Aufgaben gemacht haben, ihre Spieler möglichst nicht zu überfordern (Ok, „EVE Online“ ist da eine Ausnahme). Ziel ist es nicht, in fremde Welten einzutauchen, eine Rolle zu spielen und gemeinsam Abenteuer zu erleben, sondern möglichst schnell irgendwelche Ausrüstungsgegenstände und Erfolge zu sammeln. Ein furchtbar langweiliges Hamsterrad.

Dementsprechend habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass es in nächster Zukunft ein großartiges MMORPG im Netz geben wird. Die Würfel sind gefallen – und es sind nur Einsen. Automatischer Patzer.

Es läuft also alles auf eine Rückkehr zum klassischen Pen&Paper hinaus. In diesem Sinne: Hat noch jemand Platz in seiner Oldenburger Rollenspiel-Runde? Würde mich freuen. Einladungen bitte an denis.krick(at)nordwest-zeitung.de

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Denis

Redaktionsleiter bei NWZonline
Denis Krick (für immer 42) ist Rollenspieler, Comicleser, Serien- und Filmnerd, Gamer (wenn die Familie schläft) und wahrscheinlich Oldenburgs ältester Hiphopper. Am liebsten besucht er die Drehorte seiner Lieblingsserien & -filme auf der ganzen Welt.
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