Fröhliche Weihnachten, Schweinebacke!

Das Weihnachtsoratorium von Bach läuft im Radio, die Lichter am Weihnachtsbaum verbreiten eine wohlige Stimmung und jeder lächelt glücklich-besinnlich vor sich hin. Wer dieses Bild mag, der lese bitte nicht weiter. Alle anderen: Herzlich Willkommen zur Liste der etwas anderen Weihnachtslieder von NWZ-Mitarbeiter Claus Hock.

von Claus Hock

Ganz und gar unpassend zu unserer Liste der sechs besten Weihnachtsfilme für die ganze Familie, richten sich diese Lieder eher an diejenigen, die bei „Last Christmas“ fluchtartig den Raum verlassen und bei denen „Stirb langsam“ schon bereit liegt, während „Der kleine Lord“ im DVD-Schrank verstaubt.

Christmas in Hollis

Wo ich gerade schon von „Stirb Langsam“ schrieb: Der beste Weihnachtsfilm aller Zeiten (hey, sogar Honest Trailers hat nichts gegen „Die Hard“!) hat auch ein wirklich gutes, alternatives Weihnachtslied zu bieten – Christmas in Hollis von Run-D.M.C. Jason Mizell (Jam Master Jay), Joseph Simmons (Run) und Darryl McDaniels (D.M.C.) schnappen sich ein paar Samples von „Back Door Santa“, „Frosty the Snowman“, „Jingle Bells“ und „Joy to the World“ und machen daraus einen mehr als amüsanten Oldschool-Hiphop-Track. Das Rolling Stone Magazin wählte das begleitende Video zum besten Video des Jahres 1987, noch vor Michael Jacksons „Bad“, welches immerhin von Martin Scorsese gedreht wurde. Bei „Stirb langsam“ läuft „Christmas in Hollis“ wenn John McClane (Bruce Willis) von Argyle (De’voreaux White) zum Nakatomi Plaza gefahren wird. „This IS christmas music!“

A Very Scary Solstice

Die H. P. Lovecraft Historical Society hat 2003 ein Weihnachtsalbum veröffentlicht, das dafür sorgt, dass sich der Cthulu-Mythos in die Weihnachtsfeierlichkeiten schleicht – und auch gleichzeitig als Ohrwurm in die Gehörgänge. Insgesamt 25 klassische Weihnachtslieder finden sich auf dem Album, alle auf die Großen Alten umgedichtet. Leider haben die fleißigen Kultisten der Historical Society vergessen, auch noch Videos zu ihrem Album zu produzieren. Aber bei Youtube finden sich viele Fan-Videos. In diesem Sinne: Viel Spaß und Cthulhu Fhtagn!

The Season’s Upon Us

Die Dropkick Murphys stehen seit 1996 für feinsten Folk-Punk und auch an den Feiertagen arbeiten sie sich ab. Das Lied wurde auf dem achten Studioalbum „Signed and Sealed in Blood“ (2013) veröffentlicht und ist eine der erfolgreichsten Singles der amerikanischen Celtic-Punk-Band. Auf der B-Seite der Single ist ein weiteres Weihnachtslied zu finden: AK 47 (All I want for christmas is an).

The Guild – A Christmas Raid Carol

Ein bisschen schief, aber dafür mit der „Queen of Nerd“ Felicia Day: Auch die Webserie „The Guild“ verzichtete nicht auf Weihnachtslieder. Perfekt für all die PC-Gamer und Rollenspieler, die auch an Weihnachten nicht auf ihr liebstes Hobby verzichten wollen. Und darüber hinaus: Felicia Day!

Kidnap the Sandy Claws

1993 schuf Tim Burton mit „Nightmare before Classic“ einen Instant-Classic der Weihnachtsfilme. Der Soundtracks des Films selbst ist schon eine Sammlung alternativer Weihnachtslieder. Der Erfolg des films und vor allem die für sich schon eingängigen Lieder sorgten aber dafür, dass viele Musiker sich inspirieren ließen (zum Beispiel Broken Peach mit ihrer Version von „This is Halloween“). Das ging sogar so weit, dass Disney zum 15. Geburtstag des Films ein Album mit dem Titel „Nightmare Revisited“ produzieren ließ. Darauf zu finden sind neben Marilyn Manson, Rise Against und Plain White T’s auch Korn mit ihrer Version von „Kidnap the Sandy Claws“.

Fairytale of New York

Zum Abschluss ein Lied, welches in der Weihnachtszeit sogar im Radio zu hören ist. 1988 duch „The Pogues“ veröffentlicht, gehört das Lied bis heute zu den meistgespielten Weihnachtsliedern in Großbritannien. Die Version mit Shane MacGowan als männlichem Teil des Duets und Kirsty MacColl als weiblichen Gegenpart ist bis heute unerreicht. Ähnlich wie bei den Dropkick Murphys ist der Text nicht ganz ohne.

Im Laufe der Jahre haben viele Bands und Musiker versucht, ihre eigene Version auf den Markt zu bringen. Und auch wenn das Original meiner Meinung nach bisher unerreicht ist, gibt es doch seit 2013 eine Version, die fast ebenbürtig ist. Und das ist der Zusammenarbeit der norwegischen folk-Rock-Band Katzenjammer, dem kanadischen Musiker Ben Caplan und den Trondheim Soloists zu verdanken. Wenn sich Katzenjammer und Ben Caplan beschimpfen, dann schimpft man definitiv voller Inbrunst mit.

Nicht einverstanden mit der Liste, zum Beispiel, weil ich The Ramones – Merry Christmas (I don’t wanna fight tonight) oder The Kinks – Father Christmas nicht aufgenommen habe? Würdet ihr die Liste ganz anders angehen? Habt ihr einen Geheimtipp? Lasst einen Kommentar da!

Björn

Björn

Serienaficionado, Gamefanatic, Musiknerd und bekennendes Web 2.0-Opfer mit einer besonderen Vorliebe für jedweden Schwachsinn, den das Netz zu bieten hat.
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