Filmfest 2015 – das sind die ersten Highlights!

Das Herz des Oldenburger Filmfest-Fans beginnt in diesen Tagen wieder zu pulsieren.
Jenem Filmfest – das muss an dieser Stelle noch mal mit ganzem Stolz erwähnt werden – das bei einer Branchen-Umfrage zum wichtigsten deutschen Herbst-Filmfestivals erklärt wurde.

In der Ausgabe 33/2014 des BlickpunktFilm wurde die deutsche Filmbranche in der Rubrik „vote and quote“ nach dem wichtigsten Herbstfestival befragt. Nach Toronto und Venedig wurde Oldenburg auf Platz 3 gewählt und damit gleichzeitig zum wichtigsten deutschen Filmfestival der Herbstsaison erklärt.
In der Ausgabe 33/2014 des BlickpunktFilm wurde die deutsche Filmbranche in der Rubrik „vote and quote“ nach dem wichtigsten Herbstfestival befragt. Nach Toronto und Venedig wurde Oldenburg auf Platz 3 gewählt und damit gleichzeitig zum wichtigsten deutschen Filmfestival der Herbstsaison erklärt.

Zwar ist die Deadline für Einreichungen erst an diesem Freitag, 12. Juni. Doch schon jetzt gibt es einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns vom 16. bis 20. September 2015 auf den Leinwänden erwarten wird:

 

Next time I’ll aim for the heart

(von Cedric Anger – Frankreich 2014)

Eiskalt läuft es dem Zuschauer den Rücken runter, wenn der Polizist die schwerverletzte Frau im Krankenhaus befragt, wer sie so übel zugerichtet hat. „Ich verspreche Ihnen, wir fassen den Mann, der Ihnen das angetan hat“, verspricht er – er, der er selbst der Serienmörder ist. Cedric Angers Drama, das auf dem Oldenburger Filmfest Deutschlandpremiere feiern wird, basiert auf wahren Ereignissen und brachte ihm und seinem Hauptdarsteller Guillaume Canet César Nominierungen ein. 1978 hielt der Serienmörder Alain Lamare die Region Oise in Frankreich in Atem, beherrschte die Schlagzeilen über einen Zeitraum von fast einem Jahr. Als Ortspolizist war er selbst mit der Aufklärung seiner eigenen Morde beauftragt.

 

Travelator

(von Dusan Milic – Serbien 2014)

„Blade Runner“ meets „Taxi Driver“ – oder: Eine Deutschlandpremiere, die nichts für schwache Nerven ist. Der 19-jährige Slav ist Meister der Ego-Shooter-Games und deshalb von Interesse für die Serbische Mafia. Er wird mit einem Mord beauftragt und nach Las Vegas geschickt, um einen korrupten serbischen Kriegsgewinnler zu erledigen. Dusan Milic balanciert mit hypnotischen Bildern zwischen der harten Wirklichkeit der serbischen Flüchtlingslager und einem Las Vegas, das künstlicher als die virtuellen Welten der Videogames scheint.

 

Crumbs

(von Miguel Llansó – Äthiopien/Spanien/Finnland 2015)

Poetisch, surreal, unheimlich: „Crumbs“ nimmt uns mit auf eine Abenteuerreise durch ein postapokalyptisches Afrika. Der Debütfilm des spanischen Autors und Regisseurs Miguel Llansó ist nicht nur Äthiopiens erster Science-Fiction-Film, sondern laut Filmfest Oldenburg „wahrscheinlich auch die schönste Übertragung des ,Zauberers von Oz‘ in das neue Jahrtausend“. In Oldenburg feiert der Film Deutschlandpremiere.

 

The Strongest Man

(von Kenny Riches – USA 2015)

Na wenn das nicht der typisch schräge Humor eines klassischen Oldenburger-Filmfest-Films ist! „The Strongest Man“ kratzt an der glitzernden Fassade des amerikanischen Traums und gleitet mit seinem ganz und gar unglamourösen Helden Beef und dessen Kumpel Conan durch die Straßen von Miami. In Oldenburg feiert er internationale Premiere.

 

Im Sommer wohnt er unten

(von Tom Sommerlatte – Deutschland 2015)

Eine Sommerkomödie der Irrungen und Verwirrungen mit Pool und Luftmatratze: In der entspannten Atmosphäre des elterlichen Sommerhauses kommt es zu einer ungleichen Machtprobe zweier Brüder. Der eine ein Workaholic und Alphatier, der andere das schwarze Schaf der Familie, der lieber dem Haschisch und dem süßen Nichtstun frönt. Vorpremiere in Oldenburg.

 

Waste Land

(von Pieter Van Hees – Belgien 2014)

Jetzt wird es düster: Van Hees‘ in den dunkelsten Ecken von Brüssel angesiedelter Neo-Noir-Thriller verwebt subtil die Folgen des Kolonialismus in eine psychologisch ausgefeilte Story um einen Polizisten, der den Mord an einem kongolesischen Einwanderer aufklären soll. Für den Cop gibt es mehr zu entdecken, als ihm lieb ist. Ein albtraumhafter Thriller über den Verlust von Identität, der in Oldenburg Deutschlandpremiere feiert.

 

Model Hunger

(von Debbie Rochon – USA 2015)

Splattermovie-Freunde dürfte dieser Beitrag freuen – all jene, die kein Blut sehen können, sollten bei dieser internationalen Premiere dagegen besser weggucken. Das Regiedebüt der Scream-Queen Debbie Rochons ist eine provozierende Suche nach der Bedeutung von Schönheit. Lynn Lowry glänzt in der Hauptrolle als verstörtes Ex-Model im Blutrausch.

 

„Gottlos – Warum Menschen töten“

(Regie: Thomas Stiller – Deutschland 2015)

Erst im vergangenen Jahr feierte Thomas Stillers Tatort „Frohe Ostern Falke“ mit Wotan Wilke Möhring auf dem Filmfest Oldenburg Weltpremiere. Auch in diesem Jahr wird der Autor und Regisseur mit einer Weltpremiere in Oldenburg vertreten sein. Diesmal mit einer Crime-Drama Serie, die auf realen Ereignissen basiert und erzählt, was im herkömmlichen Krimi nicht vorkommt: Wie Täter und Opfer im Sog eines Konflikts unausweichlich auf das Verbrechen zusteuern. Conradfilm adaptiert für RTL II hierbei das niederländische Erfolgsformat „Godless“. Zu den bekannten Darstellern zählen Matthias Koeberlin, Jule Ronstedt und Ralph Herforth. In Oldenburg werden die ersten drei Episoden als Special Event präsentiert.

Darsteller Matthias Koeberlin (Bild: dpa)
Darsteller Matthias Koeberlin (Bild: dpa)
Schauspieler Ralph Herforth (Bild: dpa)
Schauspieler Ralph Herforth (Bild: dpa)

 

Observance

(von Joseph Sims-Dennet – Australien 2015)

Ein Privatdetektiv übernimmt die Überwachung einer Frau. Ohne die Auftraggeber und den Grund der Überwachung zu kennen, verstrickt er sich in eine Spirale aus Manipulation und Verunsicherung, bis sich die Grenzen zwischen Beobachter und Beobachtetem auflösen. In der politischen Paranoia nach Snowden scheint die totale Überwachung keine Motive und keine Moral mehr zu kennen. Der Paranoia-Thriller „Observance“ in der Tradition von Coppolas „The Conversation“ feiert in Oldenburg Europapremiere.

Jantje

Jantje

Online-Redakteurin bei NWZonline
Jantje Ziegeler (Jahrgang '85) ist im Herzen zwar eine Prinzessin, findet ihren Job als Journalistin aber auch allererste Sahne.
Jantje