Das gibt’s beim Filmfest Oldenburg zu sehen!

Bald geht’s looooos!!!! Das 21. Filmfestival Oldenburg steht in den Startlöchern. Vom 10. bis 14. September gibt es in Oldenburg jede Menge großartiger Filme zu sehen, darunter viele deutsche, aber auch internationale Premieren. Filme, die das Publikum „immer ein bisschen mehr herausfordern als andere“, wie Festivalleiter Torsten Neuman es treffend ankündigt. „Es macht uns Freude, wenn man Kunst am Leben halten will.“ Ob auch die passende „Freude“ für euch dabei ist, könnt ihr in diesem Oldennerd herausfinden. Er gibt euch einen kleinen Vorgeschmack auf die ersten Highlights des Festivals.

Der australische Film „Charlie’s Country“ (2013) unter der Regie des Niederländers Rolf de Heer wurde in Cannes uraufgeführt. David Gilpili, ein Aborigine, wurde als bester Darsteller in Cannes ausgezeichnet. Es ist ein humanistisches Portrait eines Entwurzelten. In Oldenburg feiert der Film seine Deutschlandpremiere.

 

„White Shadow“ (2013) ist eine deutsch-tansanische Produktion und das Regie-Debüt des in Berlin lebenden Noaz Deshe. Der Film zeigt das erschreckende Schicksal eines jungen Albinos in Tansania, der zur Zielscheibe von Aberglaube und Vorurteilen wird.

 

Jeder, der in einer Fernbeziehung steckt oder schon mal eine durchlebt hat, dürfte die Gefühle der Charaktere in „10,000 KM“ (2014) von Carlos Marques-Marcet nachvollziehen können. Der spanische Film ist geprägt von typischen Videochat-Aufnahmen eines Pärchens, das trotz 10.000 Kilometer Distanz (Barcelona – Los Angeles) versucht, sich nah zu sein. „Nothing matters when we’re dancing“ heißt es im Text der schönen Filmmusik. Laut Torsten Neumann hat der Film auf dem Málaga Film Festival seine Weltpremiere gefeiert und alle wichtigen Awards gewonnen.

 

Auf jeden Fall beim Filmfestival in Oldenburg dabei sein wird Karen Leigh Hopkins, Regisseurin von „Miss Meadows“ (2013), der erstmals außerhalb der USA gezeigt werden wird. Es handelt sich um eine Mischung aus – aufgepasst – Mary Poppins und Pulp Fiction. Für Hauptdarstellerin Katie Holmes (ob sie wohl auch nach Oldenburg kommen wird??) dürfte dieser Film, wie Torsten Neumann es formuliert, eine Befreiung sein; weg vom Dasein als „die Ex von Tom Cruise“ hin zu einer ernstzunehmenden Schauspielerin. Hier ein Beitrag über Karen Leigh Hopkins und Katie Holmes bei der Filmpremiere beim Tribeca Film Festival.

 

„Bad City“ (2014) aus Kanada feiert in Oldenburg Weltpremiere. „Macht Spaß und ist politisch unkorrekt“, kündigt Festivalleiter Torsten Neumann an. Der Film sei eine „ebenso liebevolle wie wüste Hommage an das Blaxploitation Kino der 70er Jahre„.  – Vielleicht ist es das Beste, sich in folgendem Video einen ersten Eindruck zu verschaffen, bevor man sich diese kanadische Produktion ansieht.

 

„Jealousy“ (2013) von Philippe Garrel feiert in Oldenburg internationale Premiere. Der Sohn des Regisseurs, Maurice Garrel, verkörpert in dem französischen Film im Grunde die Figur des eigenen Vaters. Die kreative Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn – „Jealousy“ ist bereits die fünfte – wurde gerade in der New York Times als herausragende künstlerische Leistung gewürdigt.

 

Um eine internationale Premiere handelt es sich auch bei „Fever“ (2014). Der französische Film ist das Erstlingswerk von Raphaël Neal und thematisiert den perfekten Mord ohne Motiv: Zwei hochbegabte Schüler erledigen ihre Philosophie-Hausaufgabe auf der Straße. Was die Tat im Nachgang auslöst, haben die zwei so nicht vorhergesehen.

 

„Der Samurai“ (2014) lief bereits auf der Berlinale. Im Festivalprogramm dort steht über den Filminhalt Folgendes:

„Im Brandenburgischen fürchtet man den Wolf. Sein Geheul verängstigt die Menschen, die Lämmer bringt er zum Schweigen. Nach dieser Nacht aber werden die Leute sich wünschen, es wäre nur ein Wolf gewesen, der sie heimsucht, statt dieses beunruhigenden Albtraums in Gestalt eines namenlosen Fremden, der mit einem Samuraischwert bewaffnet am Waldrand aufgetaucht ist und eine Spur der Verwüstung durch den Ort gezogen hat. Vor allem für den jungen Dorfpolizisten Jakob ist die Begegnung mit dem Samurai eine Konfrontation mit den eigenen Dämonen, den verleugneten Seiten seiner selbst und schillernden Ausbruchsfantasien.“

Es ist ein Film der Berliner Schattenkante Filmproduktion unter der Regie von Till Kleinert.

 

Spannung verspricht „Time Lapse“ (2014), eine Mischung aus Science Fiction und Mind Fuck. Bradley King führte Regie bei diesem amerikanischen Film. Er handelt von drei jungen Leuten, die eine Zeitmaschine bei ihrem verschwundenen Nachbarn finden. Diese spuckt alle 24 Stunden ein Foto aus der Zukunft aus. „Ein kleines Juwel des Independent Kinos“, heißt es in der Filmfest-Ankündigung.

 

Der französische Autor und Regisseur François Duperyon ist in Deutschland vor allem durch „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ bekannt geworden. Beim Filmfest Oldenburg steht nun die Deutschlandpremiere für seinen Film „One of a kind“ (2013) an. Die Geschichte handelt von Fredi, dessen Hände heilende Kräfte besitzen – eine Gabe, die ihm selbst allerdings kein Glück zu bringen scheint. Hauptdarsteller Grégory Gabedois wurde für seine Rolle für den César nominiert.

 

„Jack“ (2014) unter der Regie von Edward Berger ist eine Produktion des Oldenburgers (jahaaa!) Jan Krüger und der Port-Au-Prince Filmproduktion. Auf der Berlinale lief die Uraufführung. In der berührenden Geschichte begibt sich der zehnjährige Jack mit seinem kleinen Bruder auf eine Reise, um seine Mutter wiederzufinden; um wieder eine Familie zu haben.

 

Dass ein Regisseur bei seiner Mama anfragt, wenn diese „zufällig“ Schauspielerin ist, ob sie in seinem neuen Film die Hauptrolle spielen möchte, klingt erst mal nicht so spektakulär. Wenn es sich bei der Mama allerdings um Film-Ikone Sophia Loren höchstpersönlich handelt, ist die Aufmerksamkeit garantiert: In Edoardo Pontis 25-minütigem Kurzfilm „Human Voice“ spielt Loren eine Frau im Herbst ihres Lebens. Der italienische Film feierte auf dem Tribeca Festival seine Premiere und wurde in Cannes gezeigt. Sophia Loren heimste für ihre Darstellung bereits einen Donatella Award ein, den italienischen Oscar.

 

Die Hauptdarsteller in Stephanie Valloattos französischem Regiedebüt sprechen nicht Deutsch, Englisch oder Französisch: Sie sprechen „Cartoon“. „Cartoonists: Footsoldiers of democracy“ (2014) zeigt den Kampf zwölf politischer Cartoonisten aus unterschiedlichen Ländern gegen Zensur und Unterdrückung; eben zwölf „Fußsoldaten der Demokratie“.

 

„Das is‘ was für Spezialisten“, kündigt Torsten Neumann an: „Lost Souls: The Doomed Journey of Richard Stanley’s Island of Dr. Moreau“ (2014) von David Gregory erzählt die Geschichte über die Dreharbeiten zur Neuverfilmung von H.G. Wells Klassiker der phantastischen Literatur, „Die Insel des Dr. Moreau“ mit Marlon Brando. Der junge Filmemacher Richard Stanley wurde mit der Verfilmung seines eigenen Drehbuchs beauftragt, seine erste Studioproduktion zu inszenieren. Doch die ambitionierten Pläne des südafrikanischen Filmemachers wurden zum Albtraum. Einen Trailer habe ich zwar nicht gefunden, allerdings gibt es hier zumindest den deutschen Trailer zu „Die Insel des Dr. Moreau“.

 

Hier geht’s zur Homepage des Filmfests.

Jantje

Jantje

Online-Redakteurin bei NWZonline
Jantje Ziegeler (Jahrgang '85) ist im Herzen zwar eine Prinzessin, findet ihren Job als Journalistin aber auch allererste Sahne.
Jantje