Was Robin Williams unsterblich macht

Dieser Verlust ist kaum in Worte zu fassen. Terry Gilliam hat es geschafft – in einer Facebooknachricht zum Tod Robin Williams‘:

Robin Williams, the most astonishingly funny, brilliant, profound and silly miracle of mind and spirit, has left the planet. He was a giant heart, a fireball friend, a wondrous gift from the gods. Now the selfish bastards have taken him back. Fuck ‚em!

Robin Williams hat nicht einfach viele wunderbare Filme gedreht. Diese Filme sind vor allem wegen Robin Williams so wunderbar. Eine außergewöhnliche Karriere endet mit dem Leben dieses Schauspielers. Wir blicken zurück in Trauer – und werden doch immer wieder lachen über Robin Williams‘ Filme.

 

Das Stahlbad der Stand Up Comedy hat auch Robin Williams für die Karriere zurechtgeschliffen. Das zeigt diese Aufzeichnung von 1977, in der er sein Publikum mit einer Attacke von Killervibratoren unterhält.

 

Als quirliger Außerirdischer „Mork vom Ork“ wird Robin Williams 1978 weltberühmt. Gegen Springteufel Williams ist Alf ein Gemütsmelmacianer.

 

Was für ein seltsames Werk: Popeye, der Seemann. Quietschbunt verfilmt vom grimmigen Autorenfilmer Robert Altman. Viel retten konnte Robin Williams da 1980 nicht. Aber der Trailer ist lustig!

 

Schon 1982 auch ein Charakterdarsteller: „Garp und wie er die Welt sah“ ist ein erster Höhepunkt in Williams‘ Karriere. George Roy Hill hat den skurrilen Bildungsroman von John Irving kompetent inszeniert, Robin Williams trägt die Hauptrolle mit Bravour.

 

„Goooood Morning, Vietnaaaam!“ Wer diesen Film von 1987 nicht kennt, hat offensichtlich ein sicheres Versteck vor jeder Art von Popkultur gefunden.  „You are not funny!“, ruft ein braver Soldat. Ein Witz.

 

Don’t Worry Be Happy: Robin Williams steuert gediegenes Gekasper zu Bobby McFerrins Zehwackel-Hit bei.

 

„Oh captain, my captain!“ Auch Nichtlateiner wissen, was carpe diem bedeutet. Weil sie „Der Club der toten Dichter“ gesehen haben. Oder jemanden kennen, der ihn gesehen hat. Robin Williams als unangepasster Elitelehrer – eine Rolle für die Ewigkeit.

 

Mit Bart geht’s auch: In „Zeit des Erwachens“ behandelt Arzt Robin Williams seinen Patienten Robert de Niro. Kaum einer lässt es so intensiv menscheln, ohne dass es peinlich wird.

 

Wer hätte Peter Pan besser verkörpern können als Robin Williams in Hook von Steven Spielberg im Jahr 1991? Eben.

 

Niemand soll ein schlechtes Wort über Familienkomödien made in Hollywood verlieren – oder auf ewig die angestrengten Plagiate mit deutschem Stempel sehen. „Mrs. Douptfire“ machte diesem Genre 1993 alle Ehre.

 

Endlich der Oscar! In Good Will Hunting fasst ein gereifter Robin Williams alle Stärken zusammen.

 

Anthony Hopkins und Burt Reynolds ausgestochen. Das ist Robin Williams‘ Abend: „That may be the one time I’m speechless!“

 

Alles erreicht? Das war ein guter Grund für Experimente. In „One Hour Photo“ spielt Robin Williams 2002 eine kranke Seele. Rührend – und bedrohlich.

 

Wer legt sich schon mit Al Pacino an? Robin Williams schneidet im Thriller „Insomnia“ von 2002 gar nicht schlecht ab.

 

Nach oben geht nicht mehr viel, oder doch? Robin Williams wird Präsident der USA, zumindet „Nachts im Museum“ (2006). Wieder eine Familienkomödie von erster Güte.

 

Robin Williams kann sogar zweimal Präsident: In „Der Butler“ spielt er 2013 Dwight D. Eisenhower. Nach 30 Jahren spielt Robin Williams immer noch in der ersten Liga Hollywoods.

Timo

Timo Ebbers (37) glaubt nicht an ein Leben nach Hollywood und könnte sich durchaus vorstellen, ein Zimmerchen im Edith-Ruß-Haus für Medienkust zu bewohnen.