TV-Serie „True Detective“: Jagd auf das Spaghetti-Monster

„True Detective“ ist die beste Serie des Jahres. Damit könnte ich diesen Text eigentlich beenden. Mach ich aber nicht, denn man muss auch mal schwärmen dürfen. Die über Jahrzehnte gehende Jagd nach einem Serienkilller in der Pampa von Louisiana ist schon jetzt ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. Warum? Ganz einfach: Hier sind sechs schnelle Gründe, warum ihr „True Detective“ nicht verpassen dürft. Die Serie läuft ab 17. April in der deutschen Fassung auf Sky Atlantic HD.

Matthew McConaughey

Der Schönling als abgewrackter Hippie-Cop und drogengeschädigter Sonderling „Rust“ Cohle, der mit seinen Verhörmethoden jeden Schwerverbrecher zum emotionalen Zusammenbruch bekommt und sich über alle Vorschriften hinwegsetzt. Für „Dallas Buyers Club“ hat McConaughey dieses Jahr einen Oscar als bester Hauptdarsteller bekommen, seine Leistung in „True Detective“ ist genauso preiswürdig.

Woody Harrelson

Genauso genial wie McConaughey. Harrelson spielt den „klassischen“ Cop Marty Hart, der eher ein Freund der herkömmlichen Ermittlungsmethoden ist, zu viel trinkt, den liebenden Familienvater gibt und seine Frau betrügt. Ihm gelingt das einzigartige Kunststück, dieses Abziehbild mit unglaublichem Leben zu füllen.



Das grünohrige Spaghetti-Monster

Klingt putzig, ist es aber nicht: Das „grünohrige Spaghetti-Monster“ ist wahrscheinlich der bedrohlichste Serienkiller seit Hannibal Lecter. Er entführt, foltert, vergewaltigt und mordet seit Jahrzehnten ungestört im US-Bundesstaat Louisiana. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber sein Haus samt angeschlossenen Mitbewohnern ist schon speziell.

Die Optik

Schon der Vorspann von „True Detective“ macht deutlich: Diese Serie hat Stil. Vom morbiden Charme der Sümpfe Lousianas über die gruseligen Wirkungsstätten des Mörders bis zum Sternenhimmel über dem Krankenhaus – nie sah eine Cop-Serie besser aus.

Die Erzählweise

„True Detective“ ist eine einzigartige Zeitmaschine. Die Handlung springt von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder in die Gegenwart und wieder in die jüngere Vergangenheit und so weiter – und es funktioniert. Die Dramaturgie der HBO-Serie ist so clever, dass alle deutschen Drehbuchschreiber bei deren Sichtung mal gepflegt den Hut an den Nagel hängen sollten oder endlich mal anfangen, von den US-Kollegen zu lernen. Die beiden Cops sind über Jahrzehnte auf der Spur eines wahren Monsters und verlieren sich dabei zwar zeitweise gegenseitig, aber nie die Zuschauer.

Die Regie

Der relativ unbekannte Indie-Filmer Cary Fukunaga durfte sich bei „True Detective“ austoben. Er schafft das großartige Kunststück, selbst völlig statische Szenen mit ellenlangen Monologen wie rasante Achterbahnfahrten aussehen zu lassen. Und zwar völlig ohne verwackelte Handkamera. Absoluter Höhepunkt seines Schaffens ist allerdings eine sechsmütige Actionsequenz ohne Schnitt (kann man hier auf YouTube anschauen, ist aber ein wenig brutal), die einen einfach nur mitreißt.

Und hier noch einmal der offizielle Trailer:

„True Detective“ läuft ab 17. April in der deutschen Fassung auf Sky Atlantic HD.

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Denis

Redaktionsleiter bei NWZonline
Denis Krick (für immer 42) ist Rollenspieler, Comicleser, Serien- und Filmnerd, Gamer (wenn die Familie schläft) und wahrscheinlich Oldenburgs ältester Hiphopper. Am liebsten besucht er die Drehorte seiner Lieblingsserien & -filme auf der ganzen Welt.
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