Serie „Penny Dreadful“: Es fehlt eigentlich nur die Mumie

„Penny Dreadful“ ist der englische Begriff für Groschenroman – und genau in solch eine Welt führt die gleichnamige Serie. Ziemlich alle klassischen Figuren des viktorianischen Horrors werden – ähnlich wie bei „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ – aus dem Hut gezaubert. Monstren, keine Mumien, aber Mutationen turnen durchs alte London und hinterlassen eine äußerst blutige Spur.

In der ersten Staffel begibt sich Sir Malcom Murray (Weichspüler-Ex-Bond Timothy Dalton) auf die Suche nach seiner Tochter Mina, die sich in der unangenehmen Gesellschaft eines sehr hässlichen Obervampirs befindet. Unterstützt wird er dabei vom zielsicheren US-amerikanischen Gastarbeiter Ethan Chandler (Josh Hartnett), der von Dämonen geplagten Vanessa Ives (ein Traum in Gothic: Eva Green), Doktor Frankenstein (Harry Treadaway) und dem wortkargen Sembene (Danny Sapani). Dazu gesellen sich dann so klassische Figuren wie Dorian Gray, der Werwolf und sogar Professor Van Helsing.

Die US-amerikanisch-britische Co-Produktion ist ein kompromissloses Mashup der bekanntesten Horrorgeschichten aus Literatur und Film. Man bedient sich nicht nur schamlos bei Universal-Klassikern wie „Der Wolfsmensch“, sondern auch bei Filmen wie „Der Exorzist“ und Comics wie „From Hell“. Selbst dem Star-Wars-Teil „Das Imperium schlägt zurück“ wird in der zweiten Staffel eine Referenz erwiesen. Es ist ein Fest für jeden Gruselfan. Manchmal sogar ein Schlachtfest, denn an Blut und Gedärm wird nicht gespart. Und auch in Sachen Sex ist man überhaupt nicht verklemmt.

Eine Besonderheit von „Penny Dreadful“ sind die Folgen, in denen die eigentliche Handlung über Bord geworfen wird und den Hauptfiguren in Rückblenden richtiges Leben eingehaucht wird. So viel Tiefgründigkeit geht auf Kosten des Spannungsbogens, aber das ist es allein für die Flashback-Episode mit Dämonen-Lady Vanessa Ives wert.

Mittlerweile ist nun auch die zweite Staffel der Horrorserie in Deutschland auf Netflx angelaufen. Statt Vampiren geht  es dieses Mal gegen Hexen. Und auch der Teufel selbst hat seinen Besuch angekündigt. An den opulenten und „offenherzigen“ (nach Folge 2 der zweiten Staffel versteht man die Tüddelchen) Bildern sowie den schön-schaurigen Schauspielern hat sich zum Glück nichts geändert. Die Serie ist und bleibt nicht nur wegen Eva „Miss Ives“ Green ein echter Hingucker. Solange man nicht vor Spannung die Hände vor den Augen hat.

„Penny Dreadful“ – 1. und 2. Staffel auf Netflix Deutschland.

 

Denis
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Redaktionsleiter bei NWZonline
Denis Krick (für immer 42) ist Rollenspieler, Comicleser, Serien- und Filmnerd, Gamer (wenn die Familie schläft) und wahrscheinlich Oldenburgs ältester Hiphopper. Am liebsten besucht er die Drehorte seiner Lieblingsserien & -filme auf der ganzen Welt.
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