Opa erzählt vom Fernsehen: „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ (1981-1983)

Kaum zu glauben, aber es gab auch schon gute TV-Serien vor „Game of Thrones“, „Breaking Bad“ und „The Wire“. Auch in Deutschland. NWZonline-Redakteur Denis Krick stellt in lockerer Folge im Oldennerd-Blog die besten Beispiele aus einer Zeit vor, in der das hiesige Fernsehen lediglich aus drei Programmen bestand.

„Mich interessieren Menschen… also ganz normale Menschen. Darunter können auch Frauen sein. Also alle möglichen Frauen. Ehrlich gesagt, ich interessiere mich wahnsinnig für Frauen!“          Monaco Franze

Gab es jemals einen deutschen „King of Cool“? Ja, es gab ihn. Und zwar den vom Schauspieler Helmut Fischer verkörperten „Monaco Franze“. Regisseur und Autor Helmut Dietl schuf Anfang der 80er-Jahre diesen Prototypen des ewigen Romantikers/Schürzenjägers. Der „Monaco Franze“, ein gelangweilter Kripobeamter, streifte in zehn Folgen durch Schwabing und den Rest Münchens, um möglichst viele Abenteuer mit dem anderen Geschlecht zu erleben – nur um dann wieder glücklich, zufrieden und manchmal reumütig bei seiner Ehefrau, dem „Spatzl“ (Ruth Maria Kubitschek), zu landen.

So tickt der Franz.

„Monaco Franze“ ist ein wunderbar-schräges Portrait  Münchner Lebensart – und dementsprechend finden sich in der Serie auch die Gestalten/Schauspieler wieder, die auch im echten Leben das einst verdammt hippe Schwabing unsicher machten.

80er-Busenwunder Dolly Dollar, Michaela May, Klaus-Lemke-Muse Cleo Kretschmer, Olivia Pascal und Christine Kaufmann sind mit an Bord. Die männliche Parts übernehmen solche Legenden wie Walter Sedlmayr und Wolfgang Fierek, der in der Rolle des „Tierpark-Toni“ auftritt (und vielleicht sogar der uneheliche Sohn vom „Monaco“ ist). Auch dabei: Ein als Schauspieler schon damals denkbar untalentierter Thomas Gottschalk,

Die Serie lebte dabei nicht nur vom unglaublichen Charme Helmut Fischers, sondern auch von den wunderbar spleenigen Dialogen Helmut Dietls. Hier einfach mal zwei Beispiele.

Man erkennt ohne weiteres den perfekten Gentleman und den knallharten Ermittler.

Der „Monaco“ geht auch dahin, wo die Zielgruppe ist.

Es ist also kein Wunder, dass der „Monaco Franze“ auch im realen Leben an der Münchner Freiheit sein eigenes Denkmal hat. Und wer jetzt noch einen triftigen Grund braucht, eine der besten deutschen Fernsehserien der achtziger Jahre zu schauen, dem sei dieses Lied ans Herz gelegt.

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Redaktionsleiter bei NWZonline
Denis Krick (für immer 42) ist Rollenspieler, Comicleser, Serien- und Filmnerd, Gamer (wenn die Familie schläft) und wahrscheinlich Oldenburgs ältester Hiphopper. Am liebsten besucht er die Drehorte seiner Lieblingsserien & -filme auf der ganzen Welt.
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