LeFloid – Nachrichtensprecher und Comedian

von Josea Wiese, Schülerpraktikantin

Er runzelt die Stirn, zieht die Augenbrauen zusammen, macht eine Grimasse und fuchtelt mit seinen Händen. LeFloid (Bild: dpa) spricht in seinem neuen Youtube-Beitrag über eine neue Funktion von Facebook, mit der man seinen Account vererben kann. „Das ist wirklich ein weiterer Schritt in Richtung totale Vermixung von Real Life und Online-Brei“. Klingt kritisch, oder? LeFloid sieht das anders.

„Wer erbt meinen Youtube Kanal?“ heißt die Folge – und die Frage ist berechtigt. Schließlich steckt viel Mühe und Herzblut in seinen Videos. Über 2 Millionen Abonnenten bilden seine Community. Auch viele Schüler meiner Schule gehören dazu, selbst Lehrer zeigen Interesse am Youtube-Star und binden seine Videos in den Unterricht ein, in denen er auch über harte Themen wie Abtreibung völlig unverkrampft spricht.

Am Montagnachmittag kommt ein neues Video online, ich schaue es zusammen mit meinen Freunden. „Aloha werte Ladies and Gentlenerds“, begrüßt uns LeFloid, der eigentlich Florian Mundt heißt. Es vergeht kaum eine Minute, in der wir nicht grinsen oder auch mal herzhaft lachen müssen.

Neben massenhaft anderen Themen geht es in einer Folge auch um Bahnstreiks, ich zeige es meiner Mutter. Das Thema „Deutsche Bahn“ finde ich nicht besonders spannend, doch mit seiner lockeren und ironischen Art macht er es für mich interessant. Ich muss es öfter abspielen, damit meine Mutter ihm folgen kann, denn LeFloid spricht schnell – ungefähr zweimal so schnell wie ein Nachrichtensprecher.

Wir diskutieren noch eine ganze Weile über die Deutsche Bahn – meine Mutter mit den Informationen aus der Tagesschau und ich mit den Denkanstößen von LeFloid. Ohne ihn hätten wir mit großer Wahrscheinlichkeit nicht über die Streiks gesprochen.

Timo

Timo Ebbers (37) glaubt nicht an ein Leben nach Hollywood und könnte sich durchaus vorstellen, ein Zimmerchen im Edith-Ruß-Haus für Medienkust zu bewohnen.