Advent, Advent! Schönes Leben mit Rouladen und Zeitmaschine

Schon der dritte Advent! Wie kann man sich bis zum Heiligabend in die richtige Stimmung bringen? Der Oldennerd weiß Rat. Jeden Adventssonntag gibt es hier Anregungen zum wohligen Wohlfühlen während der Weihnachtszeit. Heute gibt es die ganz persönlichen X-Mas-Tipps von
NWZonline-Redakteur Norbert Martens

Mit diesem Lied komme ich in Weihnachtsstimmung:

Weihnachten ist das Fest der Feste – und da muss die Musik besonders feierlich sein. Kein Weihnachtslied erzeugt bei mir solche Hochgefühle wie „Adeste fideles“, das ich beim Kirchenbesuch gern in der deutschen Übersetzung „Herbei o ihr Gläubigen“ voller Inbrunst mitsinge. Eine der schönsten Versionen ist die von Luciano Pavarotti bei seinem legendären Adventskonzert 1978 in Montreal. Damals, in der Blütezeit seiner Stimme, verlieh der italienische Tenor  dem triumphalen Lied so viel Kraft, so viel Gefühl, dass ich immer wieder Gänsehaut und feuchte Augen bekomme.

Dieser Film gehört für mich zu Weihnachten:

Eigentlich ja „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ – der tschechische Märchenklassiker, der mein Frauen-Beuteschema für immer versaut hat. Doch darüber habe ich mich schon mal an anderer Stelle ausgelassen. Aber direkt dahinter kommt „Ist das Leben nicht schön?“ von Frank Capra. James Stewart als George Bailey ist eh schon zermürbt und baut am Weihnachtstag einen so heftigen Bock, dass er sämtlichen Lebensmut verliert und sich umbringen möchte. George glaubt nämlich, dass alle Mitmenschen ohne ihn besser dran wären. Da begegnet er dem Engel Clarence, der ihm die Welt so zeigt, als hätte George nie gelebt. Und diese Version ist so schrecklich, dass der lebensmüde Held merkt, er war doch zu etwas nütze. Und nicht nur etwas. Das Ganze gipfelt dann in einem wunderbaren Tränenzieher-Ende. Herrlich!

 

Das kommt bei uns am Heilgen Abend auf den Tisch:

Ein Gedicht aus Rindfleisch – dass sind die Rouladen meiner Mutter, die sie herzhaft-würzig auf den Tisch zaubert. Garniert mit Kartoffeln und Rotkohl, ergibt das einen wahren Schmaus, der die Tage des hemmungslosen Schlemmens und Reinstopfens einläutet. Nach der Bescherung kommt dann der ungemütliche Teil, denn dann holt Schwester oder Schwägerin unter leicht widerwilligem Stöhnen der männlichen Familienmitglieder die Klampfe raus, und Weihnachtslieder werden gesungen. Zum Glück ist der Hund so gut erzogen, das er nicht losheult.

 

Mein Last-Minute-Geschenktipp:

Ich hasse es, mich in die Endschlacht des Advents zu werfen – zu viele traumatische Erlebnisse. Dummerweise bin ich aber aus neurobiologischer Sicht auf Last-Minute programmiert. Deshalb verschenke ich gern mal einen Gutschein für eine gute Tat. Beispielsweise ein leckeres Essen zu kochen. Manchmal werden diese Gutscheine nicht eingelöst – und ich hoffe, dass es mehr aus Schusseligkeit geschieht und nicht, weil man meine Kochkünste verschmäht.

 

Was ich mir zu Weihnachten wünsche, aber nicht bekomme:

Seit „Zurück in Zukunft“ bin ich absolut den Zeitreise-Filmen verfallen. Egal ob ernst und besser („Terminator 2“)  – oder mittelmäßig und abgrundtief klamaukig („Hot Tub – Der Whirlpool … ist ’ne verdammte Zeitmaschine!“): Ich zieh‘ mir alles rein. Häufig träume ich davon, was ich selbst mit einer Zeitmaschine anstellen, oder wohin ich reisen würde. Leider ist so ein Ding noch nicht erfunden worden – und ich muss mich auf dieses Weihnachtsgeschenk noch gedulden.

 

Meine Lieblings-Weihnachtsgeschichte:

Hier zählen für mich nur die Originale aus der Bibel. Besonders gefällt mir die aus dem Lukas-Evangelium. Die Geschichte von Wunder, Glück und Frieden in einer schlechten und erbarmungslosen Welt durch die Geburt eines Kindes: Jesus, der Sohn Gottes.

 

Quelle Beitragsbild: Imago